Bevor wir mit der "Bazerei"
anfangen, vorab noch zwei wichtige Sachen, die "Nichtbayern" anscheinend nicht
immer ganz so klar sind!
Erstens: Apfelstrudel ist in Bayern eine Mehlspeise und keineswegs ein Kuchen
und wird deshalb auch nicht wie solcher behandelt!
Zweitens: Der Apfelstrudel wird normalerweise warm mit Vanillesosse vernascht
(der Strudel, nicht die Köchin!!) und nicht kalt zum "Kaffätscherl", weil mir
san ja ned in Österreich.... J
Nachdem diese grundlegenden Dinge geklärt sind, nun aber zur Praxis!
Für den Teig: 250g Weizenmehl 2 Eier, mittelgross und hoffentlich von glücklichen Mistkratzern 2-3 EL Zucker ein guter Schuss Pflanzenöl (kein Olivenöl!!) etwas Wasser Für die Füllung: 8 mittelgrosse Äpfel, am besten lauter verschiedene Sorten (so läuft man keine Gefahr, die falschen zu erwischen!) etwas Zitronensaft etwa eine Tasse Zucker Zimt nach Belieben (ich gebe etwa einen EL bei) Eingelegte Rum-Rosinen nach Belieben (ich habe immer welche auf Vorrat *hicks*) Ansonsten: Milch zum Aufgiessen 200g Schlagrahm ca. 80g Butter (geht gar nicht genau) Mehl zum Ausrollen |
Am Tag zuvor: Äpfel sorgsamst schälen, entkernen und dünn
hobeln, denn nix ist schlimmer, als so ein ekliges Stück Kerngehäuse im
Strudel!! Dann mit Zucker und Zimt mischen und die rumgetränkten Rosinen
beimengen. Über Nacht ziehen lassen. Alle Teigzutaten, ausser Wasser, mischen und gut kneten. Wenn der Teig zu trocken ist, Wasser "schluckweise" zufügen. Er sollte nicht kleben, sondern elastisch sein, deshalb mit dem Öl nicht zu sparsam sein! Ofen vorheizen (250° Elektro, 220° Umluft), die Form (min. 30x25x7cm) fetten. Teig halbieren, eine Hälfte mit viel Mehl dünn (min. 30x30cm) ausrollen. Ein Viertel der flüssigen Sahne auf dem ausgerollten Teig verteilen, etwa 5cm Rand belassen. Die Hälfte der Äpfel etwas ausdrücken, da die sonst zu wässrig sind und darauf verteilen. Den Apfelsaft, der übrig ist aufheben. Wieder ein Viertel der Sahne darüber giessen. So, jetzt kommt der Alptraum aller Strudelbackanfänger: 1. Reine (also die Form) in Startposition bringen 2. Strudelteig an zwei gegenüberliegenden Seiten einschlagen, dann aufrollen 3. Jetzt muss es etwas flott gehen; die Teigrolle mit beiden Händen längs in die Reine heben Mit der zweiten Teighälfte ebenso verfahren. Jetzt sollte auch die die Sahne verbraucht sein! J Butterflocken auf die Stränge verteilen und ab in den Ofen! Backen bis der Teig goldgelb ist, dann mit dem Apfelsaft und der Milch aufgiessen und auf 200° bzw. 180° herunterschalten. Der Teig sollte mit der Flüssigkeit fast bedeckt sein, aber nicht ersäuft werden! Wer möchte, der kann, wenn die meiste Flüssigkeit weg ist, etwas Zucker über die Oberfläche rieseln, denn dann wird die Kruste knuspriger! Backzeit ca. gut eineinhalb Stunden |