Kräuter aus dem "Blumentopf"

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Nicht jeder, der Freude am Wachsen und Gedeihen von grünen Pflanzen hat, besitzt einen Garten. Aber viele haben einen Balkon, eine Loggia oder sonst eine vom Licht umstrahlte Fensterecke. All das genügt, um ein Kräutergärtchen anzulegen.

Am besten, man sammelt erst einmal Erfahrungen mit Kräutern aus Blumentöpfen oder Balkonkästen, bevor man sich eigene Gefäße baut oder gar teure kauft. Grundsätzlich eignet sich zum Bepflanzen jeder Behälter, der Abflusslöcher für überschüssiges Wasser hat, oder in den man Löcher bohren oder schneiden kann. Verwendbar sind auch Plastsäcke oder -tüten, die auf eine geeignete Unterlage gestellt werden.

Wenn man genügend Erfahrungen gesammelt hat, sind der Phantasie kaum noch Grenzen gesetzt. Man kann sich Türme aus verschiedenstem Material zusammensetzen, Gefäße an den Wänden aufhängen und Blumentreppen zu einem „Terrassenkräutergarten" umgestalten.

Es gibt viele Parallelen zwischen einem Kleingarten und einem „Balkongarten". Es gibt aber auch manche Unterschiede, die man beachten sollte:

1. Gefäße trocknen im allgemeinen schneller aus, als ein Gartenbeet. Regelmäßiges Gießen ist unbedingt erforderlich.

2. Mit Ausnahme großer Behälter haben Blumentöpfe, Blumenkästen oder sonstige Schalen nur eine relativ geringe Masse aus Nährsubstrat (z.B. Komposterde) im Verhältnis zur Zahl der Pflanzen, die darin wachsen. Die regelmäßige Düngung mit geeigneten Nährlösungen darf deshalb nicht vernachlässigt werden.

3. Die Komposterde in den Gefäßen ist jährlich vollständig zu erneuern. Nährstoffe, welche die Pflanzen entziehen, könnte man ebenfalls ergänzen; aber es treten auch Veränderungen anderer Art auf, wie z.B. des Säurezustandes durch die Wechselbeziehungen zwischen Pflanze und Boden, die in den kleinen Gefäßen nicht zu beheben sind.

Ein Sonderfall des „Kräutergartens am Fensterbrett" ist die Anzucht von Gartenkresse während des gesamten Winters. Man benötigt dazu weder Komposterde noch sonstiges Nährsubstrat, sondern nur Zellstoff oder saugfähiges Filterpapier. Der Zellstoff wird in eine flache Schale oder auf einen flachen Teller gelegt und angefeuchtet. Darauf sät man die Kressesamen. Das Filterpapier ist ständig feucht zu halten; es darf keinesfalls austrocknen. Die Samen keimen schon nach wenigen Tagen. Geerntet wird, wenn die Pflänzchen wenige Zentimeter hoch sind. Die gesamte Pflanze, mit Ausnahme der Samen, kann verwendet werden. Wer Gartenkresse als Beilage zum Butterbrot schätzt, sollte jede Woche ein solches „Schalenbeet" anlegen.

Nun frisch gewagt! Das „Gärtnern" ist keine Geheimwissenschaft; wer die Pflanzen liebevoll beobachtet und auf Anzeichen (wie zu starkes, Längenwachstum bei schattigem Standort) reagiert, wird rasch zu Erfolgen kommen.

 

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