Anis

Pimpinella anisum

 

Zurück zur Gewürzübersicht

 

Beschreibung

Die einjährige, 50 cm hohe Anispflanze aus der Familie der Doldengewächse, ist in allen Teilen behaart und hat den bekannten Anisgeruch.

Anis ist eines der beliebtesten Gewürze - und das seit Tausenden von Jahren. Schon die Erbauer der Pyramiden verzehrten in ihren Arbeitspausen Brot, das mit Anis gewürzt war. Und der Römer Plinius sang ein Loblied: „Er ist vortrefflich, denn er ... weckt die Esslust." Anis wird seit langem sowohl in der Küche als auch in der Duftindustrie verwendet. Ausgrabungen in Santorin ergaben, dass die Verwendung von Anis im 16. Jahrhundert v. Chr. allgemein üblich war und die alten Kreter würzten ihre Weine neben Koriander, Wacholder, Dost auch mit Anis. Schon im siebten Jahrhundert v. Chr. betrieben Athen und Korinth einen lebhaften Handel mit Duftölen, in denen auch der Anisduft eine Rolle spielte. Pythagoras bezeichnete um 550 v. Chr. mit Anis gewürztes Brot als köstliche Delikatesse. Bei den Römern hielt der Anis Einzug in die Feinbäckereien; Kuchen, die bei hohen Festlichkeiten gereicht wurden, waren mit Anis-Früchten gewürzt. So berichtet Vergil von Aniskeksen. Bei Ausgrabungen im römischen Kolosseum entdeckte man Anisfrüchte, die die Zuschauer der Gladiatorenkämpfe zwischen den Sitzreihen verloren hatten.

Verwendet werden die getrockneten Früchte der Anispflanze, die vorwiegend in südlichen Ländern, hin und wieder aber auch in unseren Gärten wächst. Hauptanbauländer sind Italien und Spanien.

Das süßlich duftende, aromatische Gewürz gehört in manches traditionelle Weihnachtsgebäck. Es ist in Leb- und Pfefferkuchen, auch in der Lakritze enthalten und ganz besonders bei Kindern beliebt. Erwachsene mögen es auch in anderer Form - als Würze im bulgarischen Mastikalikör.

In der Volksheilkunde schrieb man dem Anis früher Wunderkräfte zu. Heute machen sich Ärzte und Arzneimittelindustrie die allgemeine Vorliebe für Anis zunutze, indem sie uns die bittersten Pillen damit „versüßen".
 

Verwendung

 

Aufbewahrung

Die getrockneten Früchte kommen gemahlen als Pulver in den Handel.

 

Zurück zur Gewürzübersicht